Der Branchenpionier Qiagen vermeldet ein deutliches Plus im dritten Quartal und einen Zukauf in den USA im Bereich der Einzelzell-Sequenzierung. Dass man gleichzeitig ankündigt, einen neuen Chef zu suchen, statt diesen Nachfolger auch schon zu präsentieren, wirkt wie eine globale Werbeanzeige nach dem Motto: Völker der Welt, schaut auf diese Qiagen.

In Basel wird wieder einmal gebaut, wieder auf dem Gelände der Roche Holding und auch diesmal geht es hoch hinaus. Doch kein dritter Wolkenkratzer in Pyramidenform – obwohl das Baurecht dafür noch eine Genehmigung bereithielte –, sondern vorerst soll nur ein bestehendes Verwaltungshochhaus von 62 Metern an anderem Platz duch ein Forschungsgebäude mit rund 70 Metern Höhe ersetzt werden. Roche investiert dafür rund 500 Mio. Euro und sendet ein Stabilitätssignal in die Basler Bürgerschaft.

Sandoz steigert den Umsatz und Biosimilar-Anteil deutlich, hebt die Margenprognose an und bleibt auf Wachstumskurs. Neue Produkte stärken das Portfolio – 2025 soll die EBITDA-Marge auf bis zu 22% steigen.

Aus den USA hörte man in der ersten Jahreshälfte täglich neue Ideen der Trump-Regierung, die die hohen Arzneimittelkosten im Lande deutlich reduzieren sollen. Die Pharma-Vorstände haben nun Wochen und Monate damit verbracht, Washington wieder gnädig zu stimmen, gingen zum Teil mit deutlichen Preisnachlässen in die Verhandlungen hinein und wieder heraus. Dabei gab es auch die Idee, einfach in Europa die Preise anzuheben, damit man sie in den USA nicht allzuweit absenken müsste, wenn das „most favourable nations“-Vergleichsmodell von Trump zum Tragen kommen sollte. Nun will der Pharmaverband vfa wohl den Druck aus einer sich auch hierzulande aufschaukelnden Kostendebatte gerade für innovative Medikamente nehmen und schlägt einen neuen Bezahlmodus vor: der gesundheitliche Erfolg soll stärker berücksichtigt werden.

Atai Life Sciences erhält in einer kräftigen Kapitalerhöhung an der US-Börse NASDAQ neue Finanzmittel für den nächsten Entwicklungsschub der psychedelisch wirkenden Substanzen in der Pipeline.

Aller guten Dinge sind drei: Evotec meldet dreifachen Fortschritt – und signalisiert damit auch eine mögliche Trendwende für die Biotech-Branche. Ob drei gute Nachrichten innerhalb weniger Tage den sanft eingeleiteten Kurswechsel der Hamburger Evotec-Aktie weiter nach oben treiben, bleibt spannend zu beobachten.

Novartis stärkt das Neuromuskular-Portfolio mit der 12 Mrd.-Dollar-Übernahme von Avidity Biosciences aus Kalifornien. Insgesamt haben die Schweizer in diesem Jahr nun gut 35 Mrd. US-Dollar in viele kleinere Akquisitionen und mehrere Kooperationsdeals investiert.

Künstliche Intelligenz trifft Präzisionsfermentation: der Holzmindener Duft- und Aromastoffentwickler Symrise AG investiert strategisch in das US-amerikanische KI-Unternehmen Cellibre Inc. Über die finanziellen Details schweigt man sich aus, gleichzeitig wird die große Bedeutung dieser Zusammenarbeit betont.

Die Münchner smartbax GmbH erhält finanzielle Unterstützung, um Antibiotika der nächsten Generation zu entwickeln. Die Ausgründung der Technischen Universität München (TUM) gab heute den erfolgreichen Abschluss ihrer Pre-Series-A-Finanzierungsrunde über 4,7 Mio. Euro bekannt.

Entgegen kurz aufbrodelnder Gerüchte hält die Mainzer BioNTech SE unvermindert an ihrer Drei-Säulen-Strategie im Kampf gegen Krebs fest, zu der mRNA-Vakzinierungen gegen Krebs-Neoantigene in Kombination mit anderen Wirkstoffmodalitäten einen wichtigen Beitrag liefern sollen. Auch in Zukunft.